Für die Sommertheaterproduktion 6 Könige
(2012)
in dem wir eine „Kurzfassung“ der Shakespeareschen Köningsdramen (von Richard II über die ganzen Heinrichs bis Richard III) an einem Abend zeigten, vertonte ich einige Sonette William Shakespeares. Dabei habe ich bewusst auf die Spannung gesetzt, die der Kontrast zwischen Shakespeares Sprache der Renaissance und modernem Singer-Songwritertum hervorruft. Die hier entstandene Songs zwischen Indie-Rock und Jazz-Folk, erwiesen sich auch nach Ende der Theaterproduktion als gut spielbar. Die Beschäftigung mit diesen Texten, die auch nach 400 Jahren nichts von ihrer Frische einbüßen, entwickelte eine gewisse Sogwirkung. Die Folge ist der Solo-Abend mit dem Titel „Happy To Have Thy Love, Happy To Die!“ in dem Ich etwa 25 vertonte Sonette singe. Shakespeare hat 154 Sonette geschrieben, somit dürfte das Ende dieser Beschäftigung noch nicht so bald in Sicht sein... Da ein Sonett eine Gedichtform mit einer sehr festen Struktur ist (Strophen, Metrum, Reim), stellt die Übertragung ins Deutsche sehr hohe Anforderungen an die Übersetzer. Und obwohl es wirklich sehr gute deutsche Übersetzungen gibt, erreichen sie trotzdem nie die Musikalität und elegante Direktheit des Originals. Aus diesem Grund bleibe ich bei meinen Vertonungen beim englischen Originaltext. Da aber Renaissance-Englisch nicht immer auf Anhieb leicht verständlich ist, man aber - gerade bei Shakespeare - gerne weiß, wovon hier die Rede ist, erzähle ich zwischen den Songs ein Wenig über den Inhalt der Sonete.